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Logo von SalzgitterSalzgitter, Stadt im nördlichen Harzvorland, Niedersachsen, entstand 1942 unter dem Namen Watenstedt-Salzgitter durch Vereinigung von 28 Gemeinden im Bereich der 1937 gegründeten Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten. Über den Elbeseitenkanal ist sie mit Hamburg verbunden, ein weiterer Seitenkanal verbindet die Stadt mit dem Mittellandkanal. Bis in die Mitte der siebziger Jahre wurde in der Umgebung Eisenerz abgebaut. Neben Eisen- und Stahlwerken haben sich Textil-, Chemie- und Maschinenbaubetriebe in Salzgitter angesiedelt. Die bekannte Saline im heutigen Stadtteil Salzgitter-Bad wurde im 12. Jahrhundert erstmals erwähnt. Die Siedlung entwickelte sich im 14. Jahrhundert um die Wasserburg Kniestedt.    weitere Informationen
 

Wappen-SZ

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Salzgitter verfügt auch über ein Wappen. Die Stadtverwaltung setzt zwar bevorzugt auf ihr Logo (oben links), aber auch in der Stadt selbst ist an vielen Orten das Wappen zu entdecken.

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Die historische Entwicklung
Die jüngsten historischen Entwicklungen, die den heutigen Kreis Wolfenbüttel und die Stadt Salzgitter zur Folge hatten, sollen hier kurz gestreift werden, denn auf den ersten Blick bietet sich ein etwas eigentümliches Bild. Westlich des Kreises Wolfenbüttel schließt sich das Gebiet der Stadt Salzgitter an, westlich davon jedoch wiederum ein zum Kreis Wolfenbüttel gehörendes Gebiet, das keine direkte Verbindung mit dem deutlich größeren östlichen Kreisteil besitzt. Das hängt mit der Entstehung der Stadt Salzgitter zusammen. Die Bezeichnung „Stadt Salzgitter" suggeriert, daß es sich ähnlich wie Hamburg oder Berlin um ein vollständig aufgesiedeltes Stadtgebiet mit einzelnen, räumlich nicht voneinander abgegrenzten Stadtteilen handelt. Das ist jedoch nicht der Fall. Die Stadt Salzgitter besteht aus einer Reihe von deutlich als einzelne Orte erkennbaren Siedlungen, überwiegend dörflichen Charakters. Zentren sind Salzgitter-Bad und Salzgitter-Lebenstedt. Die Großstadt Salzgitter ist eine recht junge Bildung, die im Wesentlichen auf die Zeit des Nationalsozialismus zurückgeht. Zwar besaß Salzgitter (= das heutige Salzgitter-Bad) seit 1929 Stadtrecht, außer einigen kleinen Siedlungen wie Vorsalz oder Gittertor waren die umliegenden Dörfer jedoch eigenständig. Nach der Gründung der Hermann-Göring-Werke 1937 wurden Kniestedt, 1938 und Gitter 1940 zwangsweise eingemeindet. 1942 schließlich wurden weitere 27 eigenständige Ortschaften, die zu den Landkreisen Wolfenbüttel und Goslar gehörten, zur nun Watenstedt-Salzgitter genannten Großstadt vereinigt, ohne daß damit eine vollständige Besiedlung der zwischen den Ortschaften liegenden Bereiche verbunden war. 1951 wurde die Stadt in Salzgitter umbenannt, der Stadtteil Salzgitter erhielt den Zusatz Bad. 1974 kamen im Zuge der Gebietsreform Üfingen und Sauingen als weitere Stadtteile hinzu.
Mit der Schaffung der Stadt Watenstedt-Salzgitter 1942 verlor der Kreis Wolfenbüttel 20 Gemeinden an diese Stadt.

In den 70er Jahren kam es im Rahmen der niedersächsischen Kreisreform zu erneuten größeren Gebietsreformen, innerhalb derer zahlreiche Ein- und Ausgemeindungen vorgenommen wurden.

Der heutige Stadtteil Salzgitter-Bad (Stadtrecht um 1450, Solbad seit 1830) entstand im 14. Jh. um Solquellen in der Gemarkung des später aufgegebenen Dorfes Vepstedt (oder Vöpstedt). Die Quellen wurden nach dem s. benachbarten Dorf Gitter benannt: 1347 up dem solte to Gytere (zu rund. solt >Salz, Salzwerk<), später Soltgittere, Salzgitter. Im ON Gitter, 1131 Gethere, 1108 Jaitterem, 1007 Gaeteri, 11. Jh. Geizheres ist vermutlich ahd. geiz asächs. get >Geiß, Ziege< enthalten. Der ON Watenstedt, um 1195 Watenstide, ist mit dem PN Wado, Wetti gebildet; -statt/-stedt/-stätten.
Siedlungsreste der Römischen Kaiserzeit wurden im südwestl. Stadtbereich gefunden (Niquet, Ausgrabungen 1959 S. 63). In der Uhlandstraße im südöstl. Stadtbereich (möglicherweise auf der Vepstedter Flur) wurde eine zu einer Siedlung der älteren Römischen Kaiserzeit gehörende Grube ergraben, die Scherben, Schlacken usw. enthielt (Niquet, Ausgrabungen 1959 S. 63).

Zur Überlieferung des Ortsnamen --> GITTER: Die Saline wird zunächst als salina(m), seit dem 14. Jh. dann auch als solte bezeichnet. Bis in das 16. Jh. ist ausschließlich ein Syntagma solte to Gytere u.ä. belegt, danach auch ein Kompositum Soltgitter/Sal(t)zgitter. Allerdings sind auch für das 16. und 17. Jh. noch Syntagmen belegt. Daneben erscheinen seit Ende des 14. Jh. zunehmend häufiger auch Kurzformen wie zum Saltze, tom Solte. Durch die Trennung von Saline und Dorf im 16. Jh. und die Umbenennung der Saline ist seitdem und bis in das 20. Jh. hinein für die Saline (Salz)Liebenhall(e) belegt. Die Form Liebenhall(e) ist älter als Salzliebenhall(e), deutlich seltener und weitgehend auf das 16. Jh. beschränkt. Die Mehrzahl der Formen zeigt auslautendes -e-, daneben kommen während der gesamten Bezeugungsdauer aber immer wieder hall-Belege vor.
Zum Namen Salzliebenhall(e) meint Wiswe, Flurnamen S. 481, daß das Element Lieben- im Anschluß an das BW des ON Liebenburg, Kr. Goslar, gebildet sei, da die Saline von dort aus verwaltet wurde. Das Element halle „gehört zu Hall `Salzquelle, Salzwerk' und ist ein im Salzgittergebiet nicht heimisches, sondern typisch oberdeutsches Wort".

Nach: Casemir, Die Ortsnamen des Landkreises Wolfenbüttel
und der Stadt Salzgitter, erschienen 2003