Die Schlacht bei Dinklar 1367

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Luftbild vom ’’Schlachtgelände’’

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Der Lagerplatz wurde wohl schon frühzeitig von ortskundigen Braunschweigern festgelegt.

Es war ein leicht erhöhtes, trockenes Areal nördlich der Straße zwischen den Weilern Farmsen und Dinklar. Der Klunkaubach schlug hier einen großen Bogen nach Norden, einem Hufeisen ähnlich, an dessen offenen Schenkelenden die beiden Häusergruppen lagen. Mit den Gebäuden gewann man Eckbollwerke, und die tiefeingeschnittene Klunkau bildete einen Wehrgraben.

Dinklar hatte um 1330 eine Burg, die durch die Auflage der Dammsühne (Sona Dammonis) geschleift werden sollte. Gleichartige Beschlüsse zur Burgenzernierung sind z.B. im Fall Oberg, Wilkenburg und Cramme nicht wirkungsvoll zur Ausführung gekommen. Bischof Heinrich hatte den Vertrag zum Abbruch kaum befolgt, da er anschließend die Marienburg erbaute, um Hildesheim auch im Süden zu kontrollieren. Noch 1750 war der Burghügel mit Graben in Dinklar existent. Zumindest war die Burgstelle ein schnell zu befestigendes Bollwerk, welches die Klunkaubrücke auf der Heerstraße nach Bettmar beherrschte. 

Vermutlich reservierte sich der Bischof von Halberstadt seinem Rang nach bereits im Lager zu Braunschweig den relativ bequemen Ort als Quartier.

Daraufhin wird wohl der schon etwas ältere Herzog ein Quartier mit festem Dach in Farmsen gefordert haben. Für die anderen Verbündeten bot das durch die Klunkau geschützte Lager reichlich Platz. 2000 Pferde und das erbeutete Vieh hatten Weide und Wasser für viele Tage. Auch der Zuzug des Herzog Albrecht von Grubenhagen hätte dort noch Raum gefunden. Wenn die Wagen und Karren entlang der Heerstraße zwischen beiden Orten dicht auffuhren, wurde das Lager nach Süden geschlossen und bildete eine Festung, die dem Angriff einer doppelten Übermacht ruhig entgegensehen konnte. Hier konnte man Beute sammeln, die Stadt durch Vorstöße beunruhigen und warten, ob der Bischof die Herausforderung annahm.

Von Dinklar aus war es möglich, jede Annäherung feindlicher Reiter vom Westen über Bettmar rechtzeitig zu erkennen. Auch Vorposten ließen sich dort einquartieren. Diese naheliegende Angriffsrichtung sperrte das verbollwerkte Dinklar mit seinen festen Höfen und einer wasserumgebenen Burgstelle. Nördlich umschloß der tiefe, breite Klunkaugraben das Lager. Südlich erforderte die sumpfige Ilseniederung einen 7 km langen Flankenmarsch unter steter Beobachtung aus Dinklar.

Gegen einen Überfall der kriegstüchtigen Stiftsritter aus Hildesheim bot die Wahl des Ortes ein Maximum an Sicherheit. Weiter gegen die Stadt vorzurücken hätte keinen Vorteil erbracht. Eine ähnlich vergleichbare günstige Stellung gab es nicht.

Soweit die Planungen und Vorbereitungen der Braunschweiger. Aber es sollte alles anders kommen ...