...und ihr Beinaheuntergang 1180-85 sowie die Versuche, “das Welfenreich” wieder herzustellen.

Nun ja, die Zeit von 1180 - 85 war für die Welfen unter Heinrich dem Löwen nicht besonders ruhmreich. Nach einer beachtlichen Machtfülle, die Heinrich zwischen 1142 und 1176 erreicht hatte, erscheint seine Entmachtung durch den Kaiser Barbarossa 1180 eher demütigend. Und 1185 ging er nicht unbedingt freiwillig zum Schwiegervater nach England ins Exil.

Der Sohn Heinrich des Löwen’s, Otto IV., wurde dann zwar deutscher König (1198) und Kaiser (1209), aber wirklich “Weltpolitisches” kam da eigentlich nicht bei raus.

Der Hang zu Macht und Besitz aber blieb den Welfen. Und so versuchten sie immer wieder, nicht unbedingt sehr erfolgreich (sieht man mal von der britischen Linie (Haus Hannover) ab), sich den ihnen vermeintlich zustehenden Anteil “wiederzubeschaffen”.Magnus2

So auch der Welfe Magnus I. (1304-1369, genannt der Fromme).

Magnus I. mußte sich das väterliche Erbe, das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, mit seinen beiden Brüdern teilen. Er bekam das (Teil-) Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel und führte während seiner Regentschaft viele Fehden. Unter anderem wurde er dann auch in die Schlacht von Dinklar verwickelt.

Während seiner Regentschaft gelang es der Stadt Braunschweig immer mehr sich von den Machtbefugnissen des Herzogs zu befreien.

Na ja, und dann das Desaster bei Dinklar, bei dem er auch noch in Gefangenschaft geriet. Ärgerlich, da das den Herzog ein erhebliches Lösegeld kostete, wo er doch sowieso schon knapp bei Kasse war. Und eigentlich war er doch unterwegs gewesen, um mindestens seine Finanzen aufzubessern. Dumm gelaufen.

Und wer waren seine Verbündeten?

Nun, hier wäre zunächst die hohe Geistlichkeit zu nennen, der Erzbischof von Magdeburg und gewissermaßen dessen Nachbar, der Erzbischof von Halberstadt, die auch so ihre Gründe hatten, sich an solchen Raubzügen zu beteiligen (schließlich gab es damals ja auch noch keine Kirchensteuer).

Dann gab es noch eine ganze Schar von Rittern, die dem Herzog oder den Bischöfen verpflichtet waren (auch unter den damaligen Herrschern muß es schon einen beachtlichen Filz gegeben haben!), oder die “auf eigene Rechnung” auch mal dazwischen hauen wollten.