KUNSTüberall

Am 1. April 1942 wurde der Stadtkreis Watenstedt-Salzgitter durch die Zusammenfassung von 21 Gemeinden gebildet (1951 Umbenennung in Salzgitter). Salzgitter ist also eine sehr junge Stadt mit besonderer Prägung: viele dörfliche Gemeinden (heute “Stadtteile”), ein wichtiger Industriestandort, eine “Freizeitlandschaft” und Agrarwirtschaft finden sich hier vereint. Der Eindruck einer Großstadt, die Salzgitter “per definitionem” ist, kommt nicht auf.

Kulturell war Salzgitter damals “Entwicklungsgebiet”.

Das sollte sich aber ab 1980 mit der Einstellung von engagiertem Fachpersonal sehr rasch ändern.

In Anlehnung an das Theaterprojekt “Theater überall” seines Vorgängers im Amt (Leiter des Kulturamtes der Stadt Salzgitter, Till Friedrich) schuf Alexander Baier 1985 das bundesweit beachtete Projekt “KUNSTüberall”.

Da in verschiedenen Stadtteilen mindestens eine Grünanlage von ausgeprägtem Charakter vorhanden sind, bot es sich an, diese Grünanlagen wie Teile einer Kunstsammlung zu behandeln, um bildhauerische Arbeiten im Freien unter dem gemeinsamen “Dach” Salzgitters so zu versammeln, wie in verschiedenen, thematisch gegliederten Ausstellungsräumen eines Museums.

Das „KUNSTüberall“-Projekt der Stadt Salzgitter begann unter anderem mit drei großen Sommerausstellungen, die auf dem Parkgelände des Schlosses Salder zeitgenössische bildhauerische Arbeiten präsentierten.

Heute gibt es 7 Standorte:

  • Mit den Kunstwerken am Salzgittersee und auf der Insel im See fing es an. Hier finden sich die Werke der renomierten Künstler, Gräsel, Hashimoto, Buxel, Kern, Prager, Niehoff.
     
  • Die Arbeiten von Schoenholz und Kubach-Wilmsen stehen heute nicht mehr auf der Insel, sondern vor dem Lebenstedter Rathaus.
     
  • Im Stadtpark entstanden durch zwei Künstler-Symposien viele Werke, von denen heute noch 21 existieren.
     
  • Beim Schloß Salder sind heute 8 Kunstwerke ausgestellt. Ursprüngliches Thema war “Stelen”.
     
  • Am Schölkegraben und “An der Windmühlenstraße” sind insgesamt 8 Kunstwerke installiert.

    Der Gutspark von Flachstöckheim ist zwei Niedersächsischen Künstlern vorbehalten geblieben.
     
  • An der Tonkuhle in Salzgitter-Thiede hat ein ursprünglich Berliner Projekt seine Ruhestätte gefunden. Dieses Projekt ist dem Thema “Röhren” gewidmet.
     
  • Ein 8. Standort ist in Salzgitter-Bad zu finden. Er wurde aber nicht von der Stadt, sondern vom Verkehrsverein Salzgitter gestaltet, dem Eindruck nach irgendwie an der Stadt vorbei.

Eine ausführliche und lesenswerte Arbeit über die Entwicklung des Projektes KUNSTüberall hat Wolfgang Philippsen geschrieben, die man hier als PDF-Datei herunterladen [242 kB] kann.

Heute werden die Skulpturen nicht ergänzt durch neue Werke, die Stadt beschränkt sich auf den Erhalt der Kunstwerke. Das liegt nicht zuletzt an den knapp gewordenen finanziellen Möglichkeiten.