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[Ma=Millionen Jahre]
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Erd-Urzeit
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Azoikum ca. 4.600 Ma bis ca. 4.000 Ma vor heute
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Nachdem sich die Erde einer gängigen Theorie zufolge ursprünglich durch die Anziehungskraft aus kosmischem Staub und Gas verdichtet hatte, muß sie relativ kalt gewesen sein. Danach verursachte die ständige Verdichtung dieser Stoffe ebenso wie die Radioaktivität einiger schwererer Elemente die Erwärmung. Im nächsten Stadium ihrer Entstehung wurde die Erde heißer und begann unter dem Einfluß der Schwerkraft zu schmelzen. Dabei bildeten sich Erdkruste, Mantel und Kern aus. Durch die Verlagerung der leichteren Silicate nach oben wurden der Mantel und die Erdkruste gebildet. Aus den schwereren Elementen, hauptsächlich Eisen und Nickel, die zum Erdmittelpunkt absanken, bildete sich der Kern. Währenddessen wurden durch Vulkanausbrüche leichte, flüchtige Gase und Dämpfe aus dem Mantel und der Erdkruste freigesetzt. Einige dieser Gase, hauptsächlich Kohlendioxid und Stickstoff, wurden durch die Schwerkraft der Erde festgehalten und bildeten die Uratmosphäre. Aus der Kondensation von Wasserdampf entstanden die ersten Ozeane.
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![Erdkern Erdkern](./a_Erdkern.jpg)
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Erd-Frühzeit (Präkambrium)
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Archaikum ca. 4.000 Ma bis ca. 2.500 Ma vor heute
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Erste Erstarrungskruste umhüllt glutflüssigen Erdmantel, bildet erste Faltengebirge; älteste Gesteine entstehen auf Urkontinenten. Starker Vulkanismus und Plutonismus. Urmeere entstehen. Erste strukturierte Lebensspuren (Einzeller), weitgehend anaerobe (Leben ohne Sauerstoff) Lebensbedingungen im Urmeer. Die ältesten bekannten Gesteine wurden im Westen Grönlands entdeckt und sind etwa 3.800 Millionen Jahre alt. Meteoritenhagel aus dem All.
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![Meteoreinschlag Meteoreinschlag](./a_Meteoreinschlag.jpg)
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Protero-zoikum ca. 2.500 Ma bis 570 Ma vor heute
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![Rodinia Rodinia](./a_Rodinia.jpg)
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Heutige Kontinente entstehen, Bildung großer Meeresbecken. Der Mechanismus der Plattentektonik setzt sich in Gang, mehrere Gebirgsbildungsphasen (Orogenese), erste Eiszeiten, Sauerstoffanreicherung in der Atmosphäre, erste mehrzellige Tierstämme. Die Kontinentalmassen der Erdkruste, wie wir sie heute kennen, waren im Laufe der Erdgeschichte mindestens zweimal in Superkontinenten vereint: zwischen ca. 1100 und 700 Millionen Jahren als Rodinia sowie zwischen ca. 550 und 200 MillionenJahren als Gondwana (alle heutigen Südkontinente). Vor 650 Ma bricht der Superkontinent Rodinia auseinander.
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In unserer Region: Eckergneis als vermutlich erstes nachweisbares Gestein aus dieser Zeit (Harz)
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Erd-Altertum (Paläozoikum)
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Kambrium
570 Ma bis 510 Ma vor heute
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Weite Verbreitung von Flachmeeren, intensive Plattentektonik. Den isolierten Kontinenten Asien, Baltica und Sibirien liegt ein riesiger, südlicher Großkontinent GONDWANA gegenüber. Ur-Mitteleuropa liegt am Südpol - die Antarktis am Äquator. Großräumige Festlandsüberflutungen. Erstes Auftreten von fossilisationsfähigen Hartteilen (Panzer, Schalen und Skelette).
Festland weiterhin unbesiedelt. Beginn der kaledonischen Gebirgsbildung, erste Kopffüßer.
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Ordovizium
510 Ma bis 438 Ma vor heute
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![Avalonia_01 Avalonia_01](./a_Avalonia_01.jpg)
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Aus dem sich bildenden Südkontinent Gondwana spalten sich Terrane ab (z.B. Avalonia, Amorika u.a.). Im Norden nähern sich der große Kontinent Laurentia von Westen und Baltica von Nordosten. Kaledonische Gebirgsbildungsphasen, allmählicher Rückzug von Iapetus (Uratlantik), reich gegliederte Küstenlandschaften in Nordeuropa;
Klima: gleichmäßig mild, feuchtwarm
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In unserer Region: Avalonia ist die Grundlage unserer Region (Salzgitter-Lichtenberg). Sie wird geprägt von sich ständig verändernden Küstenlandschaften.
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Silur
438 Ma bis 410 Ma vor heute
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Im Norden falten Laurasia und Baltica bei ihrer Vereinigung zu Laurussia die norwegisch schottischen Kaledoniden auf, Avalonia lagert sich im Südwesten an den neuen Großkontinent Laurussia an und unterlagert heute die südwestliche Ostsee und das Norddeutsche Flachland.
Erste echte Fische, Riesenkrebse; Tiere und Pflanzen erobern Süßwasser und Festland Schelfablagerungen; ausgedehnte Flachmeere mit ersten Korallenriffen ; heftiger Magmatismus
Klima: meist trockenwarm
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In unserer Region: Küstenlandschaft grenzt an (zukünftiges) Variskisches Gebirge
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Devon
410 Ma bis 355 Ma vor heute
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Die kaledonische Orogenese (Gebirgsbildung) kommt zum Abschluß. Bei diesem Vorgang kam es zur Bildung des Oldred-Kontinents, einer zusammenhängenden Landmasse, die sich von Nordamerika über die Britischen Inseln bis in den Norden Europas erstreckte. Im Süden (Beginn der Variskischen Gebirgsbildung). grenzte die vom Norden Frankreichs über das Rheinische Schiefergebirge und den Harz bis nach Mittelpolen reichende Geosynklinale des Variskischen Gebirges an. Klima: weitgehend trocken und warm In unserer Region: Erste heute noch nachweisbare Formung der Landschaft unserer Region, die aber noch mehrfach durch Erosion, tektonische Vorgänge und Eiszeiten überformt werden.
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Karbon
358 Ma bis 296 Ma vor heute
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![Europa_04 Europa_04](./a_Europa_04.jpg)
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Mehrere Phasen der Variszischen Gebirgsbildung, weltweit starker Vulkanismus. Bei feuchtwarmen Klima verbreitet Kohlebildung, intensive Steinkohlenbildung auf der Nordhalbkugel. Erste Reptilien, flugfähige Großinsekten (Riesenlibelle); erste Nadelbäume, Dominanz von riesigen Schachtelhalm-, Siegel- und Schuppenbäumen Ausgedehnte küstennahe Waldmoore und üppige Sumpfwälder, ;
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Weitere Auffaltung des Variskischen Gebirges; Entstehung eines Riesenkontinents (Pangaea)
Klima: auf der Nordhalbkugel feuchtwarm, gegen Ende trockener; auf der Südhalbkugel Beginn der permokarbonischen Vereisung
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In unserer Region: Auffaltung u.a. des deutschen Mittelgebirges, das aber in seiner ursprünglichen Form nicht mehr erhalten ist. In 2000 m Tiefe befinden sich im Harz die Reste des Variskischen Gebirges. Harzer Gangerze (Ag, Pb, Zn: Mittlerer und westl. Harz)
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Perm
296 Ma bis 251 Ma vor heute
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![Europa_06 Europa_06](./a_Europa_06.jpg)
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In Nord- und Mitteldeutschland dampfen Meeresbecken ein (Rotsedimente, Zechsteinmeer, Entstehung bedeutender Salzlagerstätten, Eisenerz- und Erdöllager ) Raubechsen mit säugetierähnlichem Gebiss; Aussterben der Trilobiten und anderer Tiere
Klima: auf der Nordhalbkugel zunehmend heiß und trocken; Südkontinent (Gondwana) unter Eisbedeckung
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Funde aus dieser Zeit in unserer Region: Solequellen (Schöningen, Heeseberg, Salzdahlum, SZ-Bad, Hildesheimer Wald u.a.) Karstphänomene durch Salz- und Gipsauslaugung (bes. Südharz) Salzbergwerke (in der gesamten Region verteilt; nicht im Harz) Bergwerke auf Kupferschiefer (Ostharz) Rotsedimente im Harz und im Flechtinger Höhenzug
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Erd-Mittelalter (Mesozoikum)
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Trias
251 Ma bis 208 Ma vor heute
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Erste primitive Säugetiere; Entfaltung der Großreptilien (Dinosaurier, Fischsaurier); Dominanz der Nacktsamer (z. B. Nadelbäume); Aussterben baumförmiger Bärlappgewächse und Schachtelhalme Fluss- und Seenlandschaften; Entstehung weiterer Rotsedimente und Salzlagerstätten; beginnender Zerfall des Riesenkontinents Pangaea Klima: sehr warm und überwiegend trocken
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Unserer Region ist zeitweise vom Flachmeer überflutet
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Jura
208 Ma bis 142 Ma vor heute
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![Europa_07 Europa_07](./a_Europa_07.jpg)
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Auseinanderdriften der Festlandblöcke. In Deutschlands ausgedehntes Flachmeer mit reichem Tierleben (Muscheln, Schnecken, Stachelhäuter, Ammoniten); Rheinisches Schiefergebirge entsteht. Erste Vögel (z. B. Archaeopteryx) Klima: generell mild, zunehmend trocken
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![Oberjura_Icon Oberjura_Icon](./a_Oberjura_Icon.jpg)
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Unserer Region: Jurameer.
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Kreide
142 Ma bis 65 Ma vor heute
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![Europa_08 Europa_08](./a_Europa_08.jpg)
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In Mittel-und Norddeutschland: Flachmeer bedeckt allmählich verbliebenes Festland, Ablagerung mächtiger heller Kalksteine; Öffnung des Atlantiks; Alpenauffaltung beginnt Erste bedecktsamige Blütenpflanzen (Magnoli, Weide, Palme); Riesenwachstum und späteres Aussterben vieler Tierarten wie z. B. der Dinosaurier und Ammoniten
Klima: zunächst feucht und kühl, später warm
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![Kreide_Icon Kreide_Icon](./a_Kreide_Icon.jpg) Unserer Region: anklicken vergrößert das Bild (172k)
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Erd-Neuzeit (Känozoikums)
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Tertiär Paleogen + Eozän Pliozän 65 Ma bis 1,6 Ma vor heute
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![Europa_09 Europa_09](./a_Europa_09.jpg)
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Hebung der großen Faltengebirge (Alpen, Himalaya). TETHYS-Meer verschwindet weitgehend. Ausgedehnter Vulkanismus Kontinente erhalten ihr heutiges Aussehen. Explosive Entfaltung der Säugetiere und Blütenpflanzen Das Klima war im Tertiär zunächst weiterhin warm, im Eozän kam es zu einem Wärmemaximum. Danach kühlte es sich – erst langsam, im Pliozän hingegen schneller – ab. Das Klima des darauf folgenden Pleistozäns war von Eiszeiten geprägt
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Unsere Region: seit dem Trias sich ständig ändernde Küstenlinie
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Quartär
2,4 Ma bis heute
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Pleistozän
Das Pleistozän oder Diluvium, manchmal auch Eiszeitalter, ist die erdgeschichtliche Epoche von vor ca.1,8 Mio. Jahren bis etwa 10.000 v.Chr. Es ist die vorletzte Periode des Erdzeitalters des Känozoikums (Erdneuzeit). Geprägt ist es vor allem durch die Eiszeiten. Abgelöst wird es am Ende der letzten Eiszeit, der Weichsel-Eiszeit, vom Holozän, der Periode, in der wir heute leben.
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Eiszeitalter mit mehreren Kalt- und Warmzeiten Von Skandinavien vorrückendes Inlandeis gelangt bis zum Niederrhein (200.000 Jahre vor heute); Gletscher, Schmelzwässer und verwilderte Flüsse formen die Landschaft. Entwicklung und Verbreitung des Menschen; Entfaltung, später Aussterben kälteangepasster Tier- und Pflanzengemeinschaften (z. B. Mammut, Polarweide).
Klima: mehrfache Wechsel ausgeprägter Kalt- und Warmzeiten.
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Holozän
Holozän (griech.), jüngste Epoche des Quartärs, vom Ende der letzten Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren bis in die Gegenwart reichender Abschnitt der Erdgeschichte. Weltweite Verbreitung und rapide Vermehrung des Homo sapiens, weitreichende Veränderung der Natur durch den Menschen, zunehmende Erwärmung,
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![avalonia_02 avalonia_02](./a_avalonia_02_1.jpg)
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In unserer Region: Gletscher der Eiszeiten (zuletzt die Weichseleiszeit) überformen unsere Region. Fluss-Auen (Innerste (später die Flothe), Fuhse) Moore Kalksinter, Travertin (Quellkalk; z.B. südlicher Teil von Lichtenberg) Rasen-Eisenstein (Oolith)
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